Da Google bisher primär über Werbung Umsätze generiert, passt die Suche per Sprachassistenten, die grundsätzlich auf die Anzeige nur eines Suchresultats fokussiert ist, schlecht zum Geschäftsmodell von Google. Geht man wie Google davon aus, dass die Suche per Sprachassistent langfristig den Standard darstellt, wäre es sinnvoll eine Ergänzung des eigenen Geschäftsmodells vorzunehmen.
Google wird daher für seine Produktsuche einen eigenen Marktplatz, ähnlich wie der Amazon-Marktplatz im deutschsprachigen Raum aufbauen. So kann vermutlich innerhalb der nächsten 2 Jahre direkt auf Google per Sprache oder Tastatur eingekauft werden. In den USA und Frankreich ist bereits der Grundstein gelegt worden für dieses Google-Projekt. Weitere Länder werden laut Google folgen. Mit „Buy on Google“ wird der Kunde direkt im Google-Marktplatz einkaufen können und Google wird dafür nach einer kostenfreien Übergangsphase wohl eine Verkaufsprovision erhalten.
Googles Sprachgesteuerte Assistenten
Die sprachgesteuerten Assistenten von Google werden dadurch auf den Produktkosmos von Google zugreifen können, ähnlich wie es momentan die Amazon-Assistenten mit dem Amazon-Marketplace tun. Die klassische Google-Suche bei Produkten wird zunehmend von Buy on Google abgelöst. Auch ist zu erwarten, dass die Kriterien, welches Angebot ausgewählt und vorgelesen wird, denen von Amazon ähneln werden. Google wird vermutlich die reine Produktsuche von der regulären Suchmaschinensuche separieren.
Die Folgen für SEO & Ausblick
Die herkömmliche Onpage- und Offpage-Optimierung für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) verliert für den E-Commerce somit an Relevanz, da andere Kriterien für die Suche auf Buy on Google gelten werden. Denkbar sind „Best Choice“-Kriterien, die den Kriterien von „Amazon Choice“ ähneln.
Buy on Google muss jedoch nicht zwangsläufig zu einem höheren Wettbewerbsdruck unter kleineren Online-Anbietern führen. Es entstehen auch neue Chancen für Kleingewerbetreibende. So ist Google nach eigenen Angaben bestrebt, aktiv „Small Business“-Anbieter zu fördern. Google bietet in den Pilotmärkten USA und Frankreich einen Filter an, den der Nutzer aktivieren kann, um die Produktsuchen auf kleine Anbieter zu begrenzen. Angebote von Großunternehmen sollen so vom Konsumenten komplett ausgeblendet werden können.
Zusätzlich können wichtige Logistik- und Kaufabwicklungsprozesse an Google ausgelagert werden, was hilft, Investitions- und Personalkosten zu sparen. Auch sind die Anforderungen an das technische Know-how der Anbieter vergleichsweise gering. Momentan verlangt Google auch (noch) keine Provision für Verkäufe auf Buy on Google, was sich aber vermutlich ab einer gewissen Größe des Marktplatzes wieder ändern wird.
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